GEZEICHNET Die Handzeichnung dient Thomas Schriefers als Mittel des anschaulichen Denkens. Sie begleitet Entwurfsprozesse und unterstützt die Kommunikation. Zeichnen heißt für ihn zunächst, Gesehenes festzuhalten und Sehen im Sinne des vergleichenden Sehens zu verlängern: "Denn das über Zeichnungen angeeignete und erinnerte Detail kann in Gedanken, bzw. faktisch im Nebeneinander von Blatt zu Blatt, mit anderen Details in eine Beziehung gesetzt werden, um besondere Eigenschaften darin zu entdecken oder um eine typologische Reihe zu bilden." (Stefan Kraus: Zeichnen ist Denken, in: Thomas Schriefers, Zeichnungen und Collagen, Bramsche, 2015, S.7) |






ARCHITEKTURZEICHNUNGEN Was anderen ihr Tagebuch, ist Thomas Schriefers sein Skizzenbuch, in dem er Eindrücke und Befindlichkeiten festhält. Es sind Zeichnungen von städtischen Räumen, Plätzen, baulichen Details, Maschinen und Alltagsgegenständen, die sich im gebunden Buch oder auf losen Zetteln ansammeln. Sie werden durch assoziative Studien ergänzt. Oft sind es Architekturen, die aus der Vorstellung heraus auf Papier festgehalten werden. Sie bilden die Grundlage für Bilder, die später im Atelier entstehen, begleiten Vorträge oder illustrieren Bücher. |






DEISGNZEICHNUNGEN "Mit der zunehmenden Emanzipation des Zeichners gegenüber dem Autor fand im Falle von Thomas Schriefers die Möglichkeit der (frei-künstlerischen) Aneignung Eingang in seine wissenschaftlichen Publikationen, die immer stärker von den gezeichneteten Illustrationen profitieren und von ihm als Bildtext-Bücher bezeichnet werden. So lieferte er 2006 über 500 Zeichnungen von Gegenständen der Werk- und Formensammlung für den Bestandskatalog von Kolumba (Kunstmuseum der Erzdiözese Köln, Anm. der Red.), dessen Texte zu 120 Stichworten er ebenfalls verfasste. Der Aneignung durch Zeichnung geht die Neugierde an allen Erscheinungen dieser Welt voraus, die der ... Frage nach dem, was eigentlich ist, entspringt. Sie verbindet sich mit der Zuversicht auf eine Entdeckung und auf eine Klärung von Merkmalen." (Stefan Kraus: Zeichnen ist Denken, in: Thomas Schriefers, Zeichnungen und Collagen, Bramsche, 2015, S.7) |






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REISESKIZZEN Die Sammlung der Reiseskizzen dokumentiert regelmäßige Aufenthalte in Italien - in der Emilia Romagna, in der Lombardei, in Latium, in den Marken, der Toskana, Umbrien und Venetien, aber auch in Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal. Meist sind es Architekturmotive, vor allem Plätze, die Thomas Schriefers besucht, um deren Raumwirkung aufzunehmen. Dabei prägt sich die besondere Atmosphäre der Ortes ein, akustische Klänge, Gespräche, Farb- und Lichtwirkungen, die durch Skizzen und Notizen dauerhaft in der Erinnerung bleiben. |




WELTAUSSTELLUNGSBAUTEN Weltausstellungen faszinieren Thomas Schriefers seit seiner Kindheit. Es ist die Welt der temporären Architektur, die für den Abriss gebaut wurde. In 160 Jahren Weltausstellungsgeschichte blieben nur wenige Zeugnisse dieser Bauwelt erhalten. Dabei entsprechen Weltausstellungsstädte dem Bild, das der Architekt Le Corbusier einst skizzierte, als er im Hinblick auf Diskussionsforen einmal vom "Rangierbahnhof der Ideen" sprach. Weltausstellungen sind derartige Orte vielschichtiger Dialoge, denen Schriefers seit mehr als 30 Jahren nachspürt. Da das zur Verfügung stehende Dokumentationsmaterial zuweilen viele Fragen offen lässt, begann er, Lücken zeichnerisch zu schließen: gedanklich zu ergänzen, was Fotos nicht hergeben, Texte nur andeuten, Zeichnungen aber anschaulich vermitteln. |